Samstag , 27 Juli 2024

Das richtige Verhalten nach einem Einbruch

Es passiert durchschnitt alle vier Minuten in Deutschland und hat für die Betroffenen meist langfristige Folgen – der Wohnungseinbruch. Über 167.000 Einbrüche verzeichnet die Polizei pro Jahr – Tendenz steigend. Präventive Maßnahmen zum Schutz vor Langfingern in den eigenen vier Wänden sind hinlänglich bekannt. Doch wie verhält man sich im Ernstfall, wenn es tatsächlich zu einem Wohnungseinbruch gekommen ist? Die folgende Checkliste unterstützt Opfer eines Einbruchs.

Polizei rufen und warten

Der erste Schritt ist immer der Anruf bei der Polizei. Wenn man sieht, dass eingebrochen wurde, sofort die 110 anrufen und außerhalb der Wohnung oder des Hauses warten. Es könnten immer noch Diebe vor Ort sein, zudem kann man so keine Spuren verwischen. Idealerweise ruft man die Polizei daher immer über das Handy an und wartet in sicherer Entfernung auf die Ordnungshüter. Sollten die Täter plötzlich auftauchen, so geht der eigene Schutz vor.

Niemals sollte man sich den Dieben in den Weg stellen. Es ist gut möglich, dass sie Waffen bei sich tragen. Die Polizei wird den Tatort beim Eintreffen auf Spuren untersuchen und mögliche Beweise sichern. Erst wenn die Arbeit der Beamten abgeschlossen ist, sollte man sich an das Aufräumen machen.

Gestohlene Dinge auflisten

Unmittelbar nach dem Einbruch sollte man sich einen Überblick verschaffen, welche Wertgegenstände gestohlen wurde. Das Anfertigen der Liste sollte möglichst detailliert erfolgen, idealerweise liegen der Liste originale Rechnungen zum Diebesgut bei. Die sogenannte „Stehlgutliste“ dient zur Vorlage für die Polizei. Taucht ein Teil der gestohlenen Ware später als Hehlerware auf, kann sie dank der Stehlgutliste dem Einbruch zugeordnet werden.

Die Stehlgutliste dient zudem zur Vorlage für die Hausratversicherung. Hat ein Haushalt diese Versicherung abgeschlossen, wird der materielle Schaden ganz oder teilweise ersetzt. Aktiv wird die Hausratversicherung nur, wenn die Stehlgutliste und ein Aktenzeichen der Strafanzeige vorliegen.

In jedem Fall sollte die Versicherungsanstalt schnellstmöglich über den Einbruch informiert werden, am besten zusammen mit der Polizei. Ab einer bestimmten Schadenssumme beauftragen die Versicherer einen Schadensgutachter, der die Stehlgutliste und die Schäden vor Ort untersucht.

Das Leben danach

Für viele Opfer ist der materielle Schaden eines Einbruchs durch die Hausratversicherung minimiert. Viel schlimmer sind jedoch die psychischen Folgen, mit denen man leben muss. Ein Einbruch ist ein tiefer Eingriff in die Privatsphäre. Opfer eines Wohnungseinbruches leiden meist noch Wochen oder Monate später unter Angstzuständen. In diesem Fall hilft es, darüber zu sprechen. Freunde, Arbeitskollegen oder auch professionelle Seelsorger können helfen.

Vielen Opfer hilft es sehr, wenn der oder die Täter gefasst werden. Damit die Polizei einen solchen Erfolg feiern kann, ist sie auf Beweise angewiesen. Präventive Sicherheitsmaßnahmen können bei der Ermittlung des Täters helfen. Als besonders hilfreich haben sich Sicherheitskameras erwiesen. Eine mit dem Internet verbundene IP-Kamera kann sowohl vor dem Einbruch schützen als auch zur Aufklärung dienen.

Entsprechende Kameras sind leicht zu installieren und bereits für kleines Geld zu haben. Die Qualität der IP-Kameras ist so ausgereift, das verwertbare Bilder von den potenziellen Tätern gemacht werden können. Die Polizei nimmt solche Hinweise dankend an und kann die Aufklärung des Diebstahls vorantreiben.